INTERVIEWS "THE BIONIC ELBOWS"


BULLSHIT BOOMERANG 01/05

"Die BIONIC ELBOWS sind äußerst verwegene und freche Rock´n´Roller aus der beschaulichen Musikszene Bergisch Gladbachs. Da sollten wir mal nachhaken. "Dreist zusammengeklaut" hätte man sich die besten Musiker aus Bergisch Gladbach, offenbarte uns Frontmann Hans Peter Stanley schon im Radio-Interview. So konnten die einzelnen Nasen schon einschlägige Erfahrungen in lokalen Kappellen, wie Racoon Fish, Notausgang, Maroque oder Hot jr., sammeln. Fast genau zwei Jahre sind die illustren Herren Hell-Mood Hareström (Gitarre), Sir Joe "Jamoing" Jack Flash...(usw./bass), Dirk Dutschke (Gitarre), Nizzolei Besskar und Hulio Aerobic nebst der erwähnten Stimme Herrn Stanleys in dieser Besetzung eine Einheit und haben eigentlich angefangen, on 70er- und 60er-Songs zu covern. Doch schnell entdeckten die Burschen, dass da doch mehr gehen sollte: Nach der im Wohnzimmer aufgenommenen Demo Romeo Agents präsentieren uns die 5 (?!) nun ungefragt ihre aktuelle EP Playin Games. Hören wir mal nach, warum.

Ihr seid also auch so eine „The“-Band...

Hans Peter:
Mensch Junge, Du scheinst uns ja mal ein ganz cleveres Kerlchen zu sein. Das hast Du korrekt erfasst und richtig gut in eine Fragestellung hineinformuliert.

Habt ihr euch auch musikalisch solchen Bands angepasst? Gewisse Parallelen zu Bands wie Hives, Killers und Konsorten sind zumindest im Ansatz nicht zu leugnen – gebt es zu.

Hellmood:
Wie Du ja korrekt angemerkt hast, waren die Hives die erste Band der Welt, die ein „The“ in ihrem Namen trug. Bands wie den Beatles oder den Rolling Stones wurde das ja immer nur nachgesagt.

Hans Peter:
Grund genug für die Bionic Elbows es ihnen nachzutun und auf diesen völlig neuen Trend zu setzen. Auch wenn die Erprobungsphase dieses Trends erst noch anhält.

Hellmood:
Natürlich haben wir versucht, die Musik völlig neu zu erfinden. Wir mussten jedoch leider schnell feststellen, dass alle Akkorde schon vergeben waren.

Hans Peter:
Sachen wie die Hives sind einfach gute Musik. Und die Bionic Elbows ernähren sich ausschließlich von eben dieser. Selbstverständlich fliessen die Sachen, die wir auch privat hören in unser Songwriting ein. Dennoch kommt es durch die Tatsache, dass wir uns für ein ziemlich breites Spektrum an Musik interessieren dazu, dass auch verschiedenste Ideen in unserem Songs wiederzufinden sind.

Waren die 60ties einfach cooler, oder woher bezieht sich bei euch die Attraktivität dieses Sounds?

Hans Peter:
Wir haben durch unsere Eltern volle Möhre einen an der Waffel. Bei jeder Autofahrt in die Ferien gabs stundenlange Beach Boys Orgien und irgendwann findet man das ja auch dann gut. Gehirnwäsche vom Feinsten quasi. Ich stand auf jeden Fall sehr früh auf so ziemlich alles was meine Eltern gehört haben, hatte aber auch den Segen, dass sie nicht auf so ne Scheisse wie Dieter-Thomas Heck und Wim Thoelke abfuhren. Relativ schnell fand ich aber auch meinen eigenen Geschmack, der natürlich wiederum beeinflusst war von Sachen wie den Beatles oder den Kinks.

Hellmood:
Ja und so kommt man halt auch irgendwann auf den Trichter, dass man bei seinen Musikgeschmack nicht nur auf eine bestimmte Band sondern auch insbesondere auf einen bestimmten Sound abfährt. Wenn man eine bestimmte Sprache sprechen möchte, sollte man auch das entsprechende Vokabular beherrschen. Das ist der Grund, warum wir halt Vintage-Kram benutzen und nicht Casio oder Valvestate.

Wenn man eure Musik und euer Auftreten betrachtet, dann könnte man meinen, ihr verkörpert so ein bisschen diese latent asoziale, bekiffte und „Kein Bock auf normale Arbeit“ – Jugend. Sind Aktenkoffer, Krawatte, pendeln, Zeitung beim Frühstück lesen und Mittagspause in der Tat so spießig?

Hans Peter:
Mein Onkel pendelt!

Hellmood:
Auch wenn man es uns nicht auf den ersten Blick ansieht, geht der Großteil der Band einer normalen Arbeit nach und das hat zur Folge, dass man sich im normalen Alltag nicht immer so geben kann wie man vielleicht drauf ist und sich ein Stück weit dem Spiel anpassen muss. Und da isses doch sehr schön, dass man am Wochenende mal die Sau rauslassen kann. Das heisst jetzt nicht, dass wir ein Doppelleben führen, aber das heisst genauso wenig dass wir jeden Tag beschmiert durch die Fußgängerzone eiern.

Hans Peter:
Also jetzt der Großteil der Band...

Soundtechnisch seid ihr mit Playin Games schon ziemlich weit vorne – ich hab schon wahnsinnig teure Produktionen gehört, die weitaus schlechter klangen. Was ist von euch zu erwarten, wenn ihr mal „richtig“ ins Studio geht?

Hans Peter:
Hömma Typ, Rausch Raum = richtiges Studio! Der Sound is doch Bombe, Alter.

Hellmood:
Womit wir mal wieder beim Thema Sound wären. Manchmal ist weniger eben mehr.

Hans Peter:
Wir sind mit dem Sound völlig zufrieden und würden es jederzeit wieder so machen. Da is nicht unbedingt sehr viel mehr zu erwarten.

Hellmood:
Wir sind natürlich im Moment dabei wieder eine gewaltige Bombe zu bauen und aus diesem Grund könnt ihr natürlich schon gespannt sein, was da demnächst umme Ecke kommt.

Hans Peter:
Demnächst karren wir unseren ganzen Scheiss wieder zu Hulios Eltern ins Haus und nehmen da unser neues Material auf. Da werden wir dann von dessen Mama lecker bekocht und können uns ma so richtig die Eier schaukeln. Das Ergebnis knallen wir dann mit den neuen Aufnahmen unserer Lieblingsdüsseldorfer (was ja schon eigentlich unmöglich ist) Hellpetrol zusammen und hoffen, dass wir so im Februar ein Label für ne geile Split EP gefunden haben. Unsere letzten Aufnahmen haben wir auch an ne ganze Menge Labels geschickt. Bisher hat sich aber noch niemand gemeldet, bzw. wir haben ein paar wenige Absagen zurückbekommen. Wir warten jetzt einfach mal ab und verschicken weiter und spielen Gigs und dann kommt das schon noch. Wenn nicht und wir haben die Faxen dicke, dann bringen wir das auch selber raus. Schön auf Vinyl oder so.

Sind die Bionic Elbows so eine Art „Bergisch Gladbach All Stars“?

Hellmood:
Also eigentlich sind die Bionic Elbows eine Weltauswahl. Es war nur purer Zufall, dass alle Beteiligten aus der Nähe von Bergisch Gladbach stammen. Der musikalische Jihad ist unser Auftrag und dieses Ziel verfolgen wir uneingeschränkt und mit eisener Disziplin.

Hans Peter:
Oi!

Zumindest der Herr Stanley betreut gleich mehrere Bands? Da kommt die Frage auf, ob er nichts besseres zu tun hat?

Hans Peter:
Ich hab so nen Arsch voll Arbeit, dass ich überhaupt nicht weiss wohin, ey! Ich studier nebenher noch und hab sogar zwei Jobs, denn Rock´n´Roller sein so mit Saufen und Platten hören is schon echt teuer. Dann hab ich mit den drei Bands ja auch nicht gerade wenig am Hut. Für die Elbows nimmt mir das ja netterweise mittlerweile der Gijs und der Jair von Sedate-Bookings aus Holland ab. Da muss ich mich dann nicht mehr um die ganzen Benelux-Sachen kümmern. Aber so Gigs hinterherrennen is echt scheiße. Die meisten Clubs denen Du das schickst hören sich das wahrscheinlich schon an, kriegen dann aber nicht ihren Arsch hoch und sprechen Dich mal auf nen Gig an. Du musst dem ständig hinterherrennen, anrufen und die nerven bis da mal was zustande kommt. Rock´n´Roll is ja schließlich nicht so bei den meisten Teenies angesagt, wie die Brötchengesichter der heimischen Coversongband. Die angenehmsten Gigs basieren meist auf Anfragen von den paar Kumpels und Kontakten, die man mittlerweile geknüpft hat. Das passiert meist durch irgendwelche Online-Foren oder D.I.Y.-Labels. Die kommen dann schon mal von selbst auf einen zu und fragen an, ob man da und da mal kann. Aber selber booken, das ist echt beschissen. Für Hot jr. versuch ich das ja auch zu machen, finde aber momentan nicht so recht die Zeit dafür. Und bei Se Sichelzecken, da passiert eh alles immer zufällig.

Wieviel Wert wird in diesem Band-Pool den Bionic Elbows beigemessen? Habt ihr große Pläne mit der Band?

Hellmood:
Wir alle haben ja schon in der ein oder anderen Band gespielt, hatten zu dem jeweiligen Zeitpunkt auch sicherlich bestimmte Pläne, aber aus heutiger Sicht würde ich sagen, dass ich es den Elbows am ehesten zutraue einen größeren Personenkreis anzusprechen. Aber trotzdem ist es nicht unser Ziel, den Leuten hinterherzurennen und sie auf Teufel komm raus für irgendwas zu begeistern, worauf die womöglich überhaupt keinen Bock haben. Es muss schon jeder selber wissen, ob er uns gut finden will oder nicht. Genau wie diese Band aus einer Bierlaune entstanden ist, trägt sie den Geist der Gründungsnacht stets bei sich.

Hans Peter:
Bei meinen früheren Bands hab ich schon eher überlegt: „Was zieh ich denn heute auf der Bühne an?“ oder „Was kann ich denn heute abend lustiges auf der Bühne reissen, um die Leute zu beeindrucken.“ Sowas kotzt mich heute selber voll an. Ich find sehr entspannend, sich vor dem Gig auf der Fahrt zu streiten, das nachher zünftig zu besaufen und dann auf der Bühne auf die Kacke zu hauen. Mittlerweile sind wir da einfach wir selbst. Das ist unser Ausbruch aus der beschissenen Gesellschaft da auf der Bühne und das macht verdammt noch mal Spaß.

Technisch habt ihr’s drauf und hässlichere Menschen gibt es wohl auch auf der Welt. Warum habt ihr noch keinen Deal? Ist es momentan schwerer, was zu finden?

Hans Peter:
Das is halt genauso oder noch schlimmer als bei den Bookinggeschichten. Du schickst was weg an ein Label, die Typen da bekommen was, haben natürlich in Sindelfingen oder Castrop-Rauxel noch nie von uns gehört und warten dann erst mal ab (sollten sie die Mucke überhaupt mögen) bis wir bei denen inner Ecke irgendwo spielen. Darüber hinaus bekommen die wahrscheinlich zig Demos am Tag und kommen da überhaupt nicht mehr mit. Oder die haben keine Kohle oder so. Kann man ja auch verstehen. An die großen Labels sind wir bisher gar nicht herangetreten und es gab auch schon mehrere kleine, die zwar Bock auf uns hatten, aber einfach echt die Kohle nicht. Das ist dann natürlich auch immer sehr schade.

Hellmood:
Dass unsere makellose Erscheinung uns zugute kommt ist natürlich offensichtlich. Und da steckt der Fehler halt im Detail, weil wenn jemand die CD hört, hat er jetzt nicht direkt die Fresse vom Hans Peter vor der Murmel. Hätte er dies nämlich, könnten wir uns vor Angeboten wahrscheinlich kaum retten. Schwanz Peter – I love you!

Hans Peter:
Dem kann ich nichts mehr hinzufügen. Die Antwort war korrekt. 1-!

Auf der anderen Seite haben wir in den Charts ja eine klare Welle der Pop- und Rockmusik. Gitarren und Verstärker sind wieder in, wenn auch vielleicht die falschen Bands. Früher - als es die geilen Skripniks noch gab - hätte man schon eine Latte bekommen, wenn man überhaupt mal eine CD mit den eigenen Liedern gehabt hätte. Sind die Möglichkeiten an sich für Newcomer Bands durch die Technik nicht eigentlich viel besser geworden?

Hellmood:
Die Technik spielt hier ja wohl keine Rolle, weil wir wollen ja im Grunde genommen nicht mehr als das, was vor dreissig Jahren auch im Bereich des möglichen war. Also ne Platte rausbringen und ein bisschen touren. Vielleicht noch am Ende 3,50€ übrig haben...

Joe Ponderosa (ausm Hintergrund):
...für nen Phosphatschlauch an der Bergischen Wurstbraterei!

Hans Peter:
Die Möglichkeiten für uns sind in jedem Fall besser geworden, indem wir mittlerweile nicht mehr 17 sind und alle irgendwelchen Jobs oder Berufen nachgehen. Somit konnten wir uns über die Jahre halt ein paar Sachen an Equipment zulegen und wenn wir jetzt mal ein Demo zusammenschustern, so können wir das selber zu Hause machen. Wir sind sechs Leute und teilen uns halt auch immer die Kosten. Das ist dann nicht allzu viel für jeden. Wenn wir dann „richtig aufnehmen“, so wie Du es eben so schön formuliert hast, gehen wir zum Wolli, Peter und Christoph innen Rausch Raum und bekommen da auch immer nen anständigen Preis. Die Connects sind halt mittlerweile irgendwo da und man hilft sich halt immer gegenseitig. Das ist aber denk ich ganz normal, wenn man so wie wir jahrelang Musik in Bands macht. Kann sein, dass Newcomer Bands schon mehr gepusht werden, hab ich aber persönlich noch nicht unbedingt viel mitbekommen.

Wie hat es ein Instrument wie die Orgel – eigentlich ja ein kirchliches Organ – in den Rock’n Roll geschafft?

Hans Peter:
Ach halt doch einfach Deine fiese Fresse! Da musste schon Leute wie Jon Lord fragen, wie der auf so ne bekiffte Idee gekommen is so´n Teil da einzubauen. Auf jeden Fall isses seitdem (oder noch viel früher) da und klingt geil.

Hellmood:
Gegenfrage – wie hat es so ein Idiot wie Du geschafft, so eine bescheuerte Frage zu formulieren!

Muss man Angst um euch haben?

Hellmood:
Ja es gibt schon allen Grund zur Sorge: Der Guy wird bald dreissig, der Joe hat mittlerweile die 90-Kilo Marke geknackt, Nizzo hat 14 Dioptrin, Hulio ist schwerst alkoholabhängig, dem Hans Peter fallen die Haare aus und ich...

Hans Peter:
Du stinkst! Und bistn cholerisches Arschgesicht!

Bon Jovi oder Joe Cocker?

Hellmood: Bon Scott!

Hans Peter:
Beide haben geil angefangen und beschissen aufgehört. Johannes Schwanzer is mittlerweile 103 und zappelt immer noch gut einen ab. Die Stimme is auch noch gleich geil, nur die Mucke is Banane! Bon Jovi is ganz Banane!"


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WAHRSCHAUER Nr.48 (summer/fall 2004)

Stellt euch doch bitte mal den gut informierten Wahrschauer Lesern vor und versucht ihnen möglichst simpel zu erklären, welch wilde Form der musik ihr zum besten gebt.

Wie oben bereits erwähnt sind wir die „Bionic Elbows“ aus Köln-Mülheim. Wir sind die Erfinder des E-moll Akkords und machen Garage Rock´n´Roll. Die Band besteht aus 6 Personen, als da wären: Hell-Mood Hareström (22 gitarre), Sir Joe „Jamoing“ Jack Flash W. Gogden Ponderosa III. (23 bass), Hans Peter Stanley (24 gesang), Hulio Aerobic (25 schlagzeug), Nizzolej Besskar (26 orgel) und Dirk Dutschke (27 gitarre).

Ah ha. Denkt ihr gewisse Bands haben euch beeinflusst oder spielt ihr eure Musik aus dem Bauch heraus?

Well, wir spielen unsere Musik erst mal grundsätzlich aus dem Bauch heraus, aber selbstverständlich hören wir auch andere Bands, die uns dann natürlich auch irgendwo beeinflusst haben. Als Beispiele kann man hier die Rolling Stones, New Bomb Turks, AC/DC, MC5 oder Hellacopters nennen.

Und wo nehmt ihr eure Songs auf, oder besser wie läuft das ab. Die Songs sind fertig und der Banddiktator entscheidet, jetzt geht’s ins Studio oder läuft das alles basisdemokratisch ab?

Wir sind ausschließlich eine demokratische Band mit sechs Banddiktatoren, die sich die verschiedenen Ämter untereinander aufteilen. Alle vier Jahre finden Neuwahlen statt und die Ämter werden neu vergeben. Wer die 5%-Hürde nicht schafft, der muss leider aussteigen, was jedoch so gut wie nie vorkommt, da sich jeder selbst wählt.

Wenn ihr euch mal nicht mit den „Bionic Elbows“ austobt, habt ihr dann noch andere Möglichkeiten, das Publikum von euren Livequalitäten zu überzeugen (Seitenprojekte)?

Sir Joe, Hell-Mood und Dirk haben seit kurzer Zeit „WHYITE PEANUS“ am Start. Darüber hinaus gibt es noch „Se Sichelzecken“, wo Hans Peter, Sir Joe, Hulio und Hell-Mood ihre Deutschpunk-Roots ausleben können. Hans Peter spielt Gitarre und singt bei den Kölner Punkrockschlampen von „Hot jr.“, Dirk und Nizzolej sind seit nun schon zehn Jahren fest bei der Rockband „Maroque“ dabei und es gibt noch ein Projekt namens „The Facepissers“, das aber noch nicht groß in Erscheinung getreten ist. Hans Peter schreibt ab und an auch ein paar Balladen und ruhigere Songs, die er dann zusammen mit Sebastian Blaschke von der Kölner Hardcoreband „Days in grief“ aufnimmt. Live läuft da noch nicht viel, aber wie Ihr sehen könnt haben wir eigentlich weitestgehend nur Musik um uns herum. Und das ist ganz schön geil.

Was braucht ihr um Live zu spielen? Würdet ihr auch auf ner Privatparty im Wohnzimmer oder in einer Garage spielen, wenn es genügend andere Sachen als Gage gibt?

Ja klar, wir spielen überall und immer. Hauptsache es gibt Bier, Frauen, Drugs, und Punica. Ohne Kasten Gerri läuft gar nix, da brauch man sich gar nicht erst zu melden. Und grundsätzlich spielen wir natürlich auch gern auf den Geburtstagen Eurer Schwestern. Oder auf Euren eigenen (solltet Ihr weiblichen Geschlechts sein). Bei Jungs spielen wir aber auch aufm Geburtstag. Aber nur wenn sie wie Frauen aussehen.

Euer coolstes, interessantestes oder peinlichstes Livegigerlebnis? Nur keine Scheu...

Unser coolstes Livegigerlebnis war auf jeden Fall am Hockenheimring 2003. Da haben wir nach dem Finale des MZ-Motorrad-Cups da gespielt, ohne Bühne, dafür aber auf ner feinen Pritsche von nem 7,5-Tonner. Auf der selbigen haben wir dann nachher noch gepennt. Da hatten wir einfach ein sehr cooles Publikum und am nächsten Tag wurde man von Motorgeräuschen geweckt, machte die Augen auf und konnte direkt bei den morgendlichen Trainingsläufen zusehen. Peinlichstes hatten wir noch nicht, außer dem Reißen von Gitarrenseiten oder wenn man mal das Mikro ganz locker rumschwingen will und dann das Kabel rausfliegt.

Wer macht für euch das Booking, Merchandise, usw.? Habt ihr zuverlässige Leute, oder versucht ihr das alles selber hin zu biegen?

Hans Peter Stanley macht das zuverlässig alles selber.

Wie steht ihr zu Musikdownloads? Seht ihr das als Gefahr für euch als Band oder eher als Hilfe bekannter zu werden? Leute, die auf Flohmärkten ganze runtergezogene CDs verticken finden wir total beschissen. Aber um Bands kennenzulernen, ist es eine feine Sache. Keiner von uns sieht es ein dafür Geld betahlen zu müssen, wenn man sich mal den ein oder anderen Song runterläd. Das ist einfach scheisse und eine einzige Ausbeuterei. Die grossen Plattenfirmen sollen mal bloß die Heulerei drangeben, denn pleite gehen die dadurch bestimmt nicht. Die einzigen, die darunter zu leiden haben sind die kleinen Labels, denen es aber ebenso wieder zugute kommen kann, wenn mal der ein oder andere Song eines Ihrer Interpreten gezogen wird. Denn dadurch lerne ich ja den Künstler kennen und bin vielleicht sogar interessiert daran, mir die ganze Platte von dem zu kaufen. Wir persönlich legen zum Beispiel auch extremen Wert auf Original-Cover oder Booklets und die kann man sich nun mal nicht runterladen. Eine Platte ist als Gesamtkunstwerk zu betrachten, bei dem die Musik zum Artwork passen sollte. Und diese Sache ist nicht downloadbar.

Welche Steckenpferde begleiten euch außerhalb des harten Musikbusiness, also in sportlicher Hinsicht? Fußball finde ich da sehr spannend gerade weil ihr ja euren Proberaum in Köln habt.

2/3 der Band sagen, der FC (Köln) ist das Real Madrid des Westens; 1/6 behauptet, Bayer04 Leverkusen ist der FC der 70er Jahre des Westens; 1/6 behauptet wiederum, Bayern München sei die Vampyria der Bundesliga; der Rest der Band weiß: Martina Navratilova ist die Heidi Klum des Ostens.

Was geht sonst noch so in Köln ab, sind da nicht auch die RTL Studios und ständig muss man aufpassen, das man nicht von Prominenten umgerannt wird? Muss ja schrecklich sein.

Die einzigen prominenten Kölner für uns sind Jürgen Zeltinger (und den zu treffen, ist sehr angenehm, besonders wenn er einen voll besoffen anmacht und ihn mit zu sich nach Hause nehmen will) und der „Haste ma 20cent“-Bettler am Hansaringer Saturn.

Welche Fernsehshows würdet ihr den Wahrschauer Lesern empfehlen und vor allem warum? Was macht den Reiz der Sendungen aus?

„Sinnlos im Weltraum“, du Schisser! (sehr gute neu synchronisierte Star-Trek Fassungen...kann man sich ausschließlich im Netz downloaden); Live-Ficken auf dem österreichischen,über Digital-Sat frei empfänglichen Erotikkanal TV6 (weil frei erhältlicher Onanie-Spaß); „Tatort“ (denn was will man sonst am Sonntag Abend sehen...außer TV6!); „Die dreibeinigen Herrscher“ (absolute Kultsendung aus den 80er Jahren, weil die können, was wir wollen).

Ein paar abschließende Worte, warum die werten Wahrschauer Leser sich ganz besonders euren Song „Playin Games“ auf diesem Sampler anhören sollten:

Weil kein anderes Lied von uns auf der „Wahrschauer“-CD ist...


Maybe you´re lucky and can grab a copy at Wahrschauer!